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Sozialdienst

Sozialdienst des Beschäftigungs- und Handelsprojekts cash und raus

 

Der Sozialdienst betreut die Maßnahmeteilnehmer*innen des Beschäftigungs- und Handelsprojektes cash und raus. Ziel der Maßnahmen ist die Wiedereingliederung in das Erwerbsleben. Die Teilnehmer*innen werden von der ARGE Düsseldorf zugewiesen, um durch Qualifizierung und Hilfestellung wieder an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt zu werden.

Die Maßnahmeteilnehmer*innen kommen mit unterschiedlichen Qualifikationen und beruflicher Vorbildung in das Beschäftigungsprojekt. Aber auch der private Hintergrund ist individuell sehr verschieden und häufig problembelastet, was den Einstieg ins Arbeitsleben massiv beeinträchtigen kann.

Zwei Gruppen von Maßnahmeteilnehmer*innen können unterschieden werden:
1. Die Gruppe der Maßnahmeteilnehmer*innen, für die das Erlernen von Basisqualifikationen, Bewerbungstrainings, individuelle Qualifizierung, Praktikumssuche als Vorbereitung zur Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt der Schwerpunkt der unterstützenden Hilfe ist.
2. Die Gruppe der Maßnahmeteilnehmer*innen, für die die Lebenssituation so belastend ist, dass die unter Punkt 1 genannten Hilfen erst mal in den Hintergrund rücken. Für diese Personengruppe leisten wir Hilfe nach §§ 67 ff SGB XII.

 

Hilfestellung für Maßnahmeteilnehmer*innen zur Vermittlung auf dem Arbeitsmarkt

Der Sozialdienst steht in engem Austausch mit den AnleiterInnen, die die Maßnahmeteilnehmer*innen an ihrem jeweiligem Einsatzort anleiten. Gemeinsam werden Qualifizierungspläne erstellt, die die Maßnahmeteilnehmer*innen schrittweise auf eine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt vorbereiten.
Dazu gehören:

  • Erwerb von Basisqualifikationen, z.B. Telefon- und Verkaufsschulung
  • Erstellung einer Bewerbungsmappe mit allen Zeugnissen samt Lebenslauf
  • Bewerbungstraining
  • Vermittlung von Grundkenntnissen am Computer, Internetkursus
  • Handwerkliches Training
  • Pflege von Arbeitsmitteln
  • Individuelle Förderung bei Lerndefiziten (z.B. Grundrechenarten, Rechtschreibung, Vermittlung von Deutschkenntnissen)
  • Entwicklung beruflicher Perspektiven unter Berücksichtigung spezieller Fähigkeiten und Stärken des Einzelnen
  • Sicherheitsschulungen
  • Erlangung des Führerscheins oder Staplerscheins
  • Praktika in anderen Arbeitsbereichen der SKM gGmbH Düsseldorf
  • Praktika außerhalb der SKM gGmbH Düsseldorf
  • Vermittlung zu Fachberatungsdiensten

Der Sozialdienst begleitet auch die Bewerbungsbemühungen der Maßnahmeteilnehmer*innen. Insbesondere die Vor- und Nachbereitung von Bewerbungsgesprächen gehört zu seinen Aufgaben.

Bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen unterstützt der Sozialdienst die Teilnehmer*innen. Auch für Gespräche mit den dortigen Anleiter*innen steht er zur Verfügung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle oder einer weiterführenden Qualifizierung. Um die Stabilisierung der psychosozialen Situation der Arbeitnehmer*innen und eine langfristige Arbeitsplatzsicherung nach der Beschäftigungsphase bei der SKM gGmbH Düsseldorf und der erfolgreich abgeschlossenen Arbeitsvermittlung zu erreichen, ist eine Begleitung durch den Sozialdienst notwendig. Denn auch für den neuen Arbeitgeber kann eine Unterstützung der Maßnahmeteilnehmer*innen durch den Sozialdienst die Entscheidung für eine Einstellung erleichtern.

Auch die Schaffung der persönlichen Voraussetzungen zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit ist eine Aufgabe des Sozialdienstes. Dies sollte jedoch nicht der Schwerpunkt der Hilfe bei der Eingliederung ins Arbeitsleben sein. Falls die privaten Probleme stark in den Vordergrund rücken, ist eine Hilfe nach §§ 67 ff SGB XII möglich.

 

Hilfestellung für Maßnahmeteilnehmer nach §§ 67 ff SGB XII

Dieser Personenkreis ist geprägt durch eine komplexe Problematik bestehend aus ungesicherten Wohn- und Lebensverhältnissen, fehlender oder mangelnder Schul- und Berufsausbildung, Suchtgefährdung, materieller und imaterieller Armut und sich daraus ergebend mangelndes Selbstwertgefühl und problematisches Sozialverhalten. Hier bedarf es einer intensiven Beratung und Begleitung durch den Sozialdienst, um eine Situation für den oder die Einzelne(n) zu schaffen, die eine Konzentration auf Erwerbsfähigkeit ermöglicht. In regelmäßigen Gesprächen wird die Situation der Maßnahmeteilnehmer*innen besprochen, Problemlösungen gesucht und Begleitung angeboten, wo der oder die Einzelne an seine oder ihre Grenzen gelangt. Erst wenn die oftmals existenzbedrohenden Probleme mit Hilfe des Sozialdienstes aus dem Weg geräumt werden konnten, ist ein Befassen mit Qualifikation und Arbeitssuche möglich.

Die Hilfe nach §§ 67 ff SGB XII durch den Sozialdienst gliedert sich im Wesentlichen in folgende Bereiche:

 

§ Stabilisierung

Am Beginn der Unterstützung werden im Rahmen einer psychosozialen Anamnese/Diagnose all diejenigen Punkte erfasst, in denen Hilfen notwendig sind. Hierbei wird insbesondere die wirtschaftliche Situation einer Prüfung unterzogen, um ggf. geeignete Wege zu finden, die zu einer Minderung von Belastungen und zur Vermeidung eines (weiteren) sozialen Abstieges beitragen können. Aspekte der existenziellen Absicherung (Wohnung, Kleidung etc.) fließen hier ebenfalls ein. Weitere Schwerpunkte in dem Beratungsprozess sind die Vermittlung in ärztliche Behandlung, die Reflektion der körperlichen Verfassung und der Bereich der Straffälligenhilfe.

Der zweite große Beratungsbereich betrifft den Aspekt der Verbesserung/Stützung von Selbstwert, Kontakt, Kommunikation und Darstellung, sowie die Bearbeitung von Störungen und Konflikten. Erreicht werden soll eine soziale Kompetenz als Grundlage zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Herstellung von tragfähigen sozialen Beziehungen.

 

§ Qualifizierung

Qualifizierung umfasst bei Menschen, die nach § 67 SGB XII betreut werden, nicht nur den Erwerb von zusätzlichem Wissen und Fertigkeiten, sondern auch die Entwicklung von Verhaltensweisen, die die Bewerbung und die Platzierung am Arbeitsmarkt verbessern. Es ist unerlässlich, die sozialen Kompetenzen und lebenspraktische Fähigkeiten der/des Einzelnen zu überprüfen und sein Verhalten zu reflektieren, um letztlich sozial adäquate Umgangsformen und betrieblichen Bedingungen entsprechende Verhaltensweisen zu erreichen. Bei der Auswahl von Praktikumsstellen werden, soweit möglich, auch psychosoziale Entwicklungsaspekte mit einbezogen. Bei Konflikten am Praktikumsplatz steht der Sozialdienst für ein lösungsorientiertes Konfliktmanagement zur Verfügung. Gegebenenfalls kommt eine Weitervermittlung in Qualifizierungsmaßnahmen oder Umschulung in Frage.

 

§ Platzierung

Hier sollen Aktionen erlernt und eingeübt werden, die es der/dem Teilnehmer*in ermöglichen, sich flexibel am Arbeitsmarkt darzustellen. Dazu gehört in erster Linie die Erstellung/Überarbeitung von aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen. Durch eine gezieltes Profiling wird herausgearbeitet, welche beruflichen Perspektiven den Möglichkeiten des Teilnehmers entsprechen. Den Möglichkeiten des Arbeitsmarktes muss hierbei Rechnung getragen werden. Der/die Maßnahmeteilnehmer*in wird unterstützt bei der Suche nach Stellenangeboten, Erstellung der Bewerbung, Vorbereitung und Reflexion des Bewerbungsgespräches.

Für Menschen, die aus Angst vor Ablehnungen z.T. jegliche Bewerbungsaktivitäten eingestellt haben, ist es wichtig, dass eine durchgängige Motivierung stattfindet. Dies wird durch die gemeinsame Festlegung von erreichbaren Zielen erreicht, die dann in Motivierungsgesprächen auch zur Umsetzung gebracht werden sollen. Hierzu gehören natürlich auch stützende Gespräche zur Verarbeitung von Ablehnungen und somit zu einer Erweiterung der Frustrationstoleranz.

 

Mitarbeiter*innen des Sozialdienstes

Der Sozialdienst besteht aus Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen und Diplom-Pädagog*innen. Gearbeitet wird im Bezugsbetreuer*innen-System. Regelmäßige Teambesprechungen ermöglichen einen Austausch und eine Weiterentwicklung der Bemühungen um die Maßnahmeteilnehmer*innen. Regelmäßige Fortbildung erhöht die Professionalität der Mitarbeiter*innen. Auch Supervision trägt dazu bei, sich intensiv mit seiner Rolle und den Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit im Sozialdienst auseinander zu setzen.